Kreuzspinne (Araneus diadematus)
Die Kreuzspinne ist eine im ganzen Alpenraum verbreitete Spinne. Der typischen Kreuzzeichnung auf ihrem Rücken verdankt sie ihren Namen. Das Netz der Kreuzspinne ist kreisrund und hat oft einen Durchmesser von 30 oder mehr Zentimetern. Die Kreuzspinne sitzt nach dem Netzbau mitten in ihrem Netz und wartet dort auf Beute. Bei der kleinsten Erschütterung stürzt sie sich auf das im Netz gefangene Opfer und lähmt es durch einen Biß mit ihrem Gift.
Wir Menschen haben manchmal etwas Angst vor Spinnen. Dabei sind Spinnen nützliche Tiere, denn sie fangen im Sommer tausende von Insekten. Spinnen haben interessante Fähigkeiten. Ihre Kieferklauen sind hohle Röhren, aus denen sie Gift spritzen und die Beute betäuben und lähmen. Wenn die Giftspritze nicht gebraucht wird, kann sie wie ein Taschenmesser eingeklappt werden. Aber keine Angst! Das Gift ist nicht gefährlich für uns! Es besteht aus verschiedenen Eiweißstoffen und spielt für Vergiftungen beim Menschen keine Rolle, ist aber doch schmerzhaft. Der Biß der Kreuzspinne dringt allenfalls bei Kleinkindern oder zarter Haut in tiefere Hautschichten und entspricht dann etwa der Wirkung eines Wespenstichs. Eine Behandlung ist nicht erforderlich.
Die Spinnfäden spinnen sie aus einigen tausend Spinndrüsen, die in Spinnwarzen am Hinterende des Körpers sitzen.
Die Spinne kann verschiedene Fäden herstellen: glatte oder klebrige Fäden, Sicherheitfäden, Klebefäden zum Kitten der Knotenpunkte im Netz und Fäden zum Einspinnen des Eikokons. Solche Kunstwerke darf man nicht zerstören.
Zur Paarung ab August nähert sich das Männchen seiner Braut vorsichtig und spinnt zu ihrem Netz einen Werbefaden. Daran zupft es und macht auf sich aufmerksam.
Die Spinnen sind wechselwarme Tiere. Das heißt, dass die Körpertemperatur sich der Außentemperatur anpasst. Die Tiere würden im Winter ohne Schutz erfrieren. Die Weibchen legen im Herbst die Eier in Kokons und sterben dann. Im Frühjahr, wenn die Sonne sie erwärmt, schlüpfen die kleinen Spinnen aus und werden quicklebendig. Sie überwintern also als Eier.