Segelfalter (Iphiclides podalirius)
Der Segelfalter (Iphiclides podalirius) ist ein Schmetterling aus der Familie der Ritterfalter (Papilionidae).
Er gilt als einer der schönsten europäischen Tagfalter. Iphiclides podalirius hat eine Flügelspannweite von 60 bis 80 Millimetern und wird bis zu 45 Millimeter lang. Die Weibchen sind fast immer etwas größer als die Männchen. Der Segelfalter unterscheidet sich vom Schwalbenschwanz unter anderem durch seine deutlich längeren schwarzen Hinterflügelfortsätze mit hellen Enden. Die Grundfarbe der Flügel ist bleich gelb oder hell und hat sechs schwarze Querstreifen auf jedem der Vorderflügel. Ein schwarzer Streifen befindet sich auf dem Hinterflügel jeweils in der Diskalregion und am Innenrand. Vom Analwinkel Richtung Apex befinden sich drei blaue Augenflecke in einem schwarzen Band. Vor dem blauen Augenfleck am Innenrand sitzt ein oranger Halbmondfleck. Die 2. Generation im Sommer ist heller als die 1. Generation im Frühling.
Der Nektar von unserem Eisenkraut schmeckt ihm offensichtlich besonders gut!
Die Raupen
Die grünen, gedrungenen asselförmigen Raupen haben dünne gelbe Seitenstreifen und werden bis zu 40 Millimeter lang. In jungen Stadien der Entwicklung sind sie schwärzlich mit hellen Flecken. Kurz vor der Verpuppung verfärben sie sich in ein leuchtendes gelb.
Flugzeit
In Mitteleuropa und im Gebirge tritt in der Regel nur eine Generation pro Jahr auf, die Falter fliegen dann von Mai bis Juli. In besonders klimabegünstigten Gebieten wie an Rhein und Mosel kommen aber zwei Generationen vor (Mai–Juni, Juli–August). Im nördlichen Mittelmeerraum entwickeln sich zwei bis drei Generationen pro Jahr. Weiter im Süden können es bis zu vier Generationen sein und der Falter fliegt dann von Anfang März bis Ende Oktober.
Lebensweise
Die weiblichen Falter legen die Eier an den Futterpflanzen der Raupen ab. Die Raupen ernähren sich von Blättern fruchttragender Bäume wie Weißdorn (Crataegus spec.), Schlehdorn (Prunus spinosa) oder Felsenkirsche (Prunus mahaleb). Im Mittelmeerraum fressen sie auch an Aprikose (Prunus armeniaca), Pfirsich (Prunus persica), Mandelbaum (Prunus dulcis). Sie können bei Bedrohung, wie alle Raupen der Ritterfalter, eine Nackengabel (Osmaterium) ausstülpen, um Fressfeinde zu vertreiben. Zumeist fressen die Raupen vom Blattrand zur Mittelrippe, die oft zurückgelassen wird, und bei kleinblättrigen Sträuchern von einem Zweig aus. Die Raupen des Segelfalters verpuppen sich in einer Gürtelpuppe an einem Zweig. Die letzte Generation eines Jahres überwintert als Puppe.
Der Falter kann unter Ausnutzung der Thermik für mehrere Minuten ohne Flügelschlag durch die Luft segeln, daher auch sein Name. Er zeigt, wie der Schwalbenschwanz, ein ausgeprägtes Gipfelbalz-Verhalten (hilltopping). Er nimmt bevorzugt Nektar von Lavendel (Lavandula) auf, in Mitteleuropa auch von Gewöhnlicher Nachtviole (Hesperis).
Verbreitung
Der Segelfalter ist von Europa, westlich beginnend in Frankreich, einschließlich der Mittelmeerinseln über das nichttropische Asien bis China verbreitet. Die nördliche Verbreitung reicht bis zum 54. Breitengrad, er wandert allerdings gelegentlich auf die Britischen Inseln und nach Fennoskandinavien ein. Bewohnt werden hauptsächlich Gärten, Felder und offenes Waldland.